Dr. Hoo Nam Seelmann,   2021
Wünsche

Erdengleich sind die Schalen, braun, rau und schön in ihrem eigenen Glanz. Sie ruhen in ihrer Schlichtheit in sich, als wären sie da, um etwas Kostbares zu beherbergen. Es sind viele, gut 300. Jede hat eine individuelle Gestalt: gross, klein, dünnwandig, dickwandig, flach oder tief. Betritt man den Raum, in dem sie, rhythmisch verteilt, einzeln oder in Gruppen liegen, kann man nicht umhin, zunächst stillzustehen, zu schauen und innezuhalten. Der alltägliche Boden, auf dem wir sonst gedankenlos vorübergehen, hat sich verwandelt und der Raum ist ein anderer geworden. So eigentümlich ist die Wirkung, die das Werk entfaltet. Ein melancholischer Zauber liegt in der Luft, aber auch etwas Meditatives. Nur Kunst vermag eine solche Wandlung zu vollbringen. Ein Weg bahnt sich zwischen den Schalen und lädt ein, darauf zu wandern. Eine besondere Stimmung herrscht, wenn es Nacht ist und zwischen ihnen Kerzen brennen. In jeder Schale schwimmt ein Wunschzettel, der weiss leuchtet.

«Wünsche» heisst auch der Titel des Werks der südkoreanischen Künstlerin Hyun-Bi Gerhard-Choi, die damit eine langgehegte Idee verwirklicht. Seit Jahren hat sie Menschen gefragt, wonach sie sich sehnen: Alte und junge, Frauen und Männer, Ausländer und Inländer, Bekannte und Fremde. Sie sammelte die Wünsche und wollte ihnen eine Gestalt geben. Nun hat sie das passende Gefäss dafür geschaffen und damit ein Kunstwerk. Sie hat das, was in uns verborgen lag, sichtbar gemacht. Der Schritt von Schale zu Schale ist ein Schritt von Wunsch zu Wunsch und zugleich ein Schritt von Mensch zu Mensch. Wünschen und Sehnen gehören zu uns Menschen und zum Leben. Um das Geschriebene zu lesen, muss man immer wieder anhalten und sich bücken. Das Werk lädt ein, langsam zu sein und zu verweilen. Man liest dann: Herzklopfen, Wärme, ein Lied, eine Katze, Wiedergeburt, Sommernächte, Ruhe in mir selbst ...

Gerhard-Choi ist eine Bildnerische Künstlerin, die gern mit Dingen aus dem Alltag arbeitet. Das Nachdenken darüber, wie Kunst zum Leben stehe, begleitet ihr gesamtes Schaffen. Ein elitäres Kunstverständnis besass sie nie, sondern sie versuchte vielmehr, aus dem Leben heraus Kunst zu formen. Dass sie gern Installationen fertigt, ist, so gesehen, mehr als natürlich. Sie verwandelt Alltagsobjekte in Kunst, indem sie ihnen neue Formen gibt und eine ihr eigene Ästhetik kreiert. Bekannt sind ihre Werke aus dem Jahr 2013. Sie hat aus Papprollen und grünem Krepppapier wunderschöne Bambuswälder entstehen lassen, aus Streifen von Zeitungspapier ein labyrinthisches Dickicht geschaffen, in dem man sich verirren kann und aus aufgefädeltem Popcorn ein raumfüllendes Werk gefertigt, das von faszinierendem Wechselspiel zwischen Verbergen und Sichtbarmachen lebt und ein ungewöhnliches Raumerlebnis ermöglicht. Gerhard-Choi lässt die Betrachter erleben, wie wandlungsfähig Materialien sind und wie Formen und Schönheit zusammenspielen.

Gefragt nach Künstlern, die sie geprägt haben, hat Gerhard-Choi oft einige Namen genannt. Marcel Duchamp gehört dazu, ebenso John Cage und Nam Jun Paik. Ihnen war gemeinsam, dass sie das tradierte Verständnis dessen, was Kunst sei, in Frage stellten und nach einem offenen Kunstkonzept suchten. Der Begriff der Kunst erweiterte sich. Neue Formen entstanden, neue Medien kamen hinzu und neue Diskurse über die Kunst wurden möglich. Vor allem habe aber John Cage auf sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Er habe ihr geholfen, eine eigene Identität als Künstlerin zu finden. Cage war Komponist und Künstler und wirkte an der Entstehung der Fluxusbewegung mit, die in den 1960er Jahren aufkam. Fluxus ist eine Form
der Aktionskunst, die sich zu einer mächtigen Avantgarde entwickelte. Wie das Wort sagt, soll alles fliessen und ineinander übergehen. So wie Cage sich zwischen verschiedenen Kunstgattungen frei bewegte, wollte er auch keine Grenze zwischen Kunst und Leben anerkennen. Leben soll ein Kunstwerk und Kunst im Leben verankert sein. Cage hat sich dem Zen-Buddhismus zugewandt, meditierte und lebte in seinem Geist. Er besass eine ungewöhnlich offene Geisteshaltung. Gerhard-Choi empfand eine grosse geistige Nähe zu Cage und sein buddhistisch orientiertes Kunstverständnis habe, wie sie sagt, wie «warmer Frühlingsregen» auf sie gewirkt. Sie fand hier eine künstlerische Heimat. Denn der Son-Buddhismus, wie der Zen-Buddhismus in Korea genannt wird, ist die wichtigste buddhistische Strömung Südkoreas und stellt heute noch den grössten Orden. Der Buddhismus lehrt nicht nur, dass alles sich ständig wandelt und darum im Fluss ist, sondern auch, wie Cage betonte, dass selbst ein gewöhnlicher Stein oder ein Grashalm am Wegrand wertvoll und berechtigt ist, in der Welt zu sein. Damals habe sie, so Gerhard-Choi, angefangen, anders auf die Welt zu schauen, mit Alltagsobjekten zu arbeiten und sich mit Recycling zu beschäftigen.

Gerhard-Choi entwickelte darum einen besonderen Blick für die Umgebung. Ihr gewachsenes Interesse an Dingen, die um uns sind, liess sie aufmerksamer und wacher schauen. Sie halte gern Ausschau nach Dingen, die verborgen, leise und unauffällig sind. Diese Zuwendung ermöglicht es, Objekte zu finden und mit ihnen zu arbeiten. Diese formt sie so um, dass eine andere Ästhetik zum Vorschein kommt. Es sei jedes Mal von neuem eine faszinierende Erfahrung, diesen Wandlungsprozess zu gestalten.

Kunstschaffen ist Händearbeit und Hände bewirken Magie. Ideen und Gedanken, die man im Kopf hat, sind wichtig, machen den Anfang, aber sind noch formlos, haben keine Materialität und sind darum noch kein Kunstwerk. Erst wenn ein Künstler oder eine Künstlerin ihre Hände bewegt, entstehen Farben, Formen und Werke.

Gerhard-Choi liebt Händearbeit. Sie sagt, dass ihre Arbeit viel Ausdauer und Zeit braucht. Sie muss geduldig den Dingen und ihrer Materialität zuarbeiten, bis aus Objekten des Alltags ein Kunstwerk entsteht. Sie webt die Zeit in ihr Werk hinein und betrachtet das Schaffen von Kunst als eine meditative Tätigkeit. Indem sie sich ruhig und konzentriert Dingen hingibt, diese bearbeitet und verwandelt, fühlt sie sich innerlich mit ihnen verbunden. Sie lernt, sich zurückzunehmen und sich auf Beziehung einzulassen, weil Dinge auch ihre Eigenheiten besitzen. Am schwierigsten sei es, so Gerhard-Choi, das Warten einzuüben und einen Schritt nach dem anderen zu tun. Hört man, wie die Schalen entstanden sind, versteht man, was sie meint.

Sie sammelte Kartons, um daraus eine formbare Masse herzustellen. Sie wurden zerkleinert, im Wasser aufgeweicht und gekocht. War die Masse erkaltet, wurde diese in einem Mixer püriert und gepresst und mit Kleister vermischt. Um eine Rohfassung herzustellen, bestrich Gerhard-Choi die Innenseite verschiedener Gefässe mit Öl und danach mit dem Teig. Nach einem Tag an der Sommersonne liess sich die Form von der Gefässwand lösen. Dann bearbeitete sie die Schalen weiter mit der Hand, bis jedes einzelnes Stück die gewünschte Grösse und Form annahm. So erhielt es eine unverwechselbare individuelle Gestalt. War diese Arbeit beendet, hiess es warten, bis alle Schalen trocken sind. Es dauerte zwischen zwei Tagen und einer Woche. Als letzter Schritt folgte das Lackieren, um die Schalen wasserdicht zu machen und der Mattigkeit der Oberfläche etwas Glanz zu verleihen. Dreimal musste der Lack aufgetragen werden. Erneut hiess es immer wieder warten, bis er trocken ist. Jede Schale
benötigte mindestens vier Tage. Dann stand das Werk in fertiger Gestalt da, mit Wasser gefüllt und dem Wunschzettel darin.

Es ist ein langer Prozess der Wandlung, der sich im Werk vollendet. Die Idee, die im geistigen Auge schwebte, ist realisiert. Man spürt die Magie, welche die Hände bewirken. Zugleich ist Kunstschaffen immer auch eine innere Reise der Künstlerin.
Ruchir Joshi,   2013
„Welches Recht habe ich im Wald zu sein, wenn der Wald nicht in mir ist?“
John Cage

„Wir tragen unser Zuhause in uns, das ermöglicht uns zu fliegen.“
John Cage


Hyun-Bi Gerhard-Choi betritt das Lager des Alltags und entnimmt ihm Wälder von Objekten. Nicht wie Picasso, der ein Spielzeugauto in ein Affengesicht verwandelte. Es gibt keine einfache, lineare Umwandlung. Auch geht es nicht um die coole, ironisch gemeinte Wiedergabe, der Wiedergabe wie bei Warhols Suppendosen, wo Blick und Gedanke in der Matrix der kontemporären amerikanisch-europäischen Urbanität gefangen sind. Gerhard-Chois Werk gehört zu jenem anderen Genre, bei dem industrielle Objekte fast immer in ihrer Ursprungsform erkennbar sind und bei der Betrachtung eine simultane parallele andersartige Form annehmen.

Auf den ersten Blick ist der Betrachter verwirrt: Was zum Teufel ist das? Dann folgt das Erkennen - ah, das sind Plastikgabeln, und das hier ist... Popcorn! Der volle Effekt des Werkes entfaltet sich aber erst etwas später - dann, wenn man bereits mitten drin ist im Labyrinth. Was als Nachgeschmack noch lange im Gedächtnis haften bleibt, ist die Erfahrung dessen, was man „Schaffens-Zeit“ nennen könnte.

Wenn es bei Picassos Umwandlungen um erleuchtende Gesten ging und bei Warhol darum zurückzutreten und den Druckmaschinen zuzusehen, wie sie Reproduktionen von Produkten anderer Maschinen drucken, dann geht es bei Hyun-Bi Gerhard-Chois Werken darum, den rein mechanischen und chemischen Objekten die Berührung und Fertigkeit der menschlichen Hand wieder nahe zu bringen. Natürlich ist der Grossteil der von ihr verwendeten Objekte dazu bestimmt, von Menschen berührt zu werden, aber es ist die Art und Weise, wie sie sie berührt und zu etwas Neuem formt, die wiederum auf den Betrachter zurückfällt und ihn berührt. Beim Betrachten der sorgfältig zusammen gefügten, zerbrechlich anmutenden künstlerischen Arbeit erfährt der Beobachter die Zeit, die nötig war, um hunderte von Streifen aus Zeitungen zu schneiden und zusammenzukleben. Er spürt die feinfühlige Konzentration, die benötigt wurde, um Popkornröschen auf Nylonfäden aufzufädeln, präzis aufgewickelte Toilettenpapierrollen aufeinander zu stapeln und grosse Girlanden aus Plastikgabeln und Essstäbchen zu fertigen. Dabei geht es der Künstlerin aber nicht darum die maschinell hergestellten Massenobjekte unbrauchbar zu machen, sondern darum, die Bedeutung die die Fabriken den von ihnen ausgespuckten Produkten einimpfen, zu entschärfen und neu zusammenzufügen.
 
Die beiden Teile der Installation treten einander im Dialog gegenüber. Zwischen dem Bambuswald aus Toilettenpapierrollen und dem Vorhanglabyrinth aus Zeitungsstreifen - beide nehmen in etwa gleich viel Platz ein - bestehen ein krasser Gegensatz und eine subtile Ergänzung zugleich. Durch das Toilettenpapierrollen - Dickicht kann man durchsehen, aber nicht durchlaufen. Das Zeitungsstreifenlabyrinth dagegen ist blickdicht und gibt nicht preis, was es verbirgt; dafür gewährt es dem Mutigen Zugang und lässt ihn bis zum „Heiligtum“ in der Mitte vordringen. Vielleicht ist es ja ein Nachdenken über etwas typisch Menschliches: Einerseits sieht man die unpassierbare Hürde klar vor sich, andererseits muss man das Risiko auf sich nehmen und das Unbekannte betreten, um einen Weg hinaus zu finden. In der Verkörperung dieses Dilemmas steckt eine feine Überraschung.
Es sind Rätsel ohne Lösungen. Rätsel zum Nachdenken. Sie erinnern an heilige Haine und an die Wälder voll magischer Verehrung, die sich auf der ganzen Welt finden. Von Nigeria über Irland bis hin zu Indien und Japan.

Auch nach 30 Jahren in der Schweiz fühlt sich Hyun-Bi Gerhard-Choi noch immer sehr stark als Koreanerin - so sagt sie - und als jemand der überall leben könnte, eine Weltbürgerin.

Hyun-Bi Gerhard-Choi nennt John Cage als einer der sie massgeblich beeinflusst hat. Und von einem seiner Studenten - Jasper Johns stammt das heute berühmte Axiom über das Erschaffen von Kunst: “Nimm etwas und mach etwas damit. Dann mach etwas anderes damit.“ Man darf gespannt sein, was Hyun-Bi Gerhard-Choi als nächstes mit den Dingen machen wird, aus denen sie bereits viel gemacht hat.

Text Ruchir Joshi / Übersetzung Janine Schmutz
Katka Räber-Schneider,   2012 
Schriftstellerin
M A G I E   D E R   B Ä U M E ,  D E S  P O P C O R N S  U N D  D A Z W I S C H E N 

Hyun-Bi GERHARD-CHOI : Zur Ausstellung „In between“ Paris, 2012

Wie stellt man etwas dar, von dem vor allem die Zwischenräume interessieren, wie malt man Lücken, Hohlräume, wie stellt man das Dazwischen in einen Kontext, damit es zwischen uns ist, inmitten von uns, inmitten der Natur, inmitten des Lebens. „In between“?

„In between“ ist eine Installation, die den ganzen Ausstellungsraum in der Cité des arts in Paris mit ihrem Charme einnimmt. Tausende von duftenden Popcorn hängen  von der Decke an Nylonfäden. Sie schweben in der Luft. An einem kalten Wintertag erinnern sie an Schneegestöber. Ein Raum voller Flocken. Sie zerfliessen nicht. In der warmen Jahreszeit werfen sie Schatten und verzaubern den ganzen Raum mit hellen, unregelmässigen Tupfen in der Luft und dunklen unregelmässigen Schatten am Boden. Man erlebt ein poetisches Raum-Abenteuer, konkret geformt, gestaltet und durchs Licht gezeichnet. Ein Kunsterlebnis spezieller Art, nicht nur die kleinen luftigen Körper, sondern  auch der Raum und alles dazwischen.

Durch das zarte und doch starke, überraschende Werk  der in Europa lebenden Koreanerin kann man sich verzaubern lassen. Hyun-Bi Gerhard-Choi, mischte ihre asiatischen Wurzeln und ihre europäischen Einflüsse in ihrem Werk.

Mit der  Popcorn Rauminstallation gehen auch gemalte Bilder einher.

Ist es die unglaubliche Zartheit im Bleistiftstrich auf Acryl mancher grossformatigen Baumbilder, die schemenhaft und formreduziert verblüfft? Oft scheint es, als würde man in einer Nebellandschaft stehen, die jedoch keineswegs die Farben verloren hatte, denn die Äste, manchmal der ganze Baum, stehen mal in einer gräulich winterlichen, dann wieder gelb, sonnendurchfluteten Umgebung, als würden die einzelnen Bäume durchsichtig, nur mit ihrer naturhaft organischen, geisterhaften Präsenz eine reale Körperlichkeit bekommen.

Angedeutete reale, uns allen bekannt erkennbare Formen, und doch in einem abstrakten Dialog  mit meist je zwei Farbquadraten oder - Vierecken  der farbigen Realität zugeordnet, als möchte die eine Baumlandschaft zeigen, dass ausserhalb des Nebels die Erde ockerfarben und der Himmel blau sind oder in einer gräulichen Luft  die zugefrorene Wiese andeutungsweise frisch erbsengrün. Ein anziehendes Spiel mi dem optischen Potential, das mit der Reduktion aufs Einfache, die gerade in der Konzentration aufs Minimalste die stärkste Aussage findet.

In einer anderen Serie wird Wiederum das Baumthema behandelt. Konkreter, mit einer optische Weite, die uns Betrachter  in traumähnliche Landschaften führt. Da sind vertikale, farbige Gewächse, die organisch  eine Landschaft einfangen.

bei einem Bild sieht man einen grossen , erdfarbenen Mann im Vordergrund, daneben eine angedeutete Frau, die bereits im Nebel verschwindet. Figurativ, und doch keineswegs realistisch.Eine weite Landschaft ins Abend- oder Morgenrot gehüllt. Surreal betritt das Paar die unendliche Weite. Durch eine perspektivische, nur schmale Bodenhaltung macht der Himmel den grössten Teil des Bildes aus. Trotz der übergrossen Figuren  und des grossen Baumes  links im Bild dominiert er die Stimmung. Der rötliche Himmel korrespondiert dabei mit der Erde und gibt der gräulichen Weite einen Erde-Himmel-Halt.

Ganz anders drei Acryl-Baumbilder.
Eine farbig klirrende Luft lässt die Sonne durchschimmern. Im Farbgewirr entstehen verwischte Baumstämme und Baumkronen. Da finden wir nicht mehr den zarten Bleistiftstrich einer reduzierenden Koreanerin, sondern eine expressive Fülle momentaner Baumimpressionen.
Sie wirken gekonnt, präzise und einen eigenen Weg bahnend.

Neben den Baumbildern treten noch anderen Naturmotive hervor. Durch eine Feinschraffung  mit Bleistift wird in der Lücke zwischen den Konturen das wesentliche eingefangen, mal als Vogelscharm, mal Blumen einer Wiese, zart und eindrücklich zugleich.
Bernard Gerboud,   février,    2012
Professeur université Paris UFR arts, philosophie et esthétique
In Between

Offrir une existence féconde à l’insignifiant « In between », installation sur plan plus ou moins carré, composée de chapelets suspendus de pop-corn suffisamment espacés pour prévenir toute incursion, exerce indéniablement une puissante fascination sur les visiteurs qui en font l’expérience. Il en est de même des autres installations de Hyun-Bi GERHARD-CHOI, comme « Wishes », forêt de rubans qui évoque les arbres à vœux courants en Orient et convertis en arbres à souhaits lors de certains mariages américains, ou comme « Recycling », pénétrable de papier recyclé coupé en lanières et ménageant une chambre centrale évoquant la chambre secrète au centre du labyrinthe sans que nul dédale ne contraigne ne conduise à s’égarer. Hyun-Bi GERHARD-CHOI confectionne aussi des assemblages de baguettes orientales rouges comportant des inscriptions de sa propre main ou de couverts pour le pique-nique blancs et dont l’accumulation forme des guirlandes luxuriantes. Ces œuvres constituent donc d’exceptionnelles mises en scène du banal, du dérisoire par le recours à des produits alimentaires ou des objets usuels, fragiles, voire frêles ou délicats rendus ainsi consistants alors que nous les traitons quotidiennement avec négligence puisque nous ne leur prêtons aucune qualité. Par un effet antonymique non sans parenté avec les philosophies orientales, leur précarité transfigurée nous rappelle ainsi à notre précarité, à notre finitude, à la corruptibilité de notre présence corporelle. Par ailleurs, Hyun-Bi GERHARDCHOI peints des tableaux proches de l’expressionnisme abstrait dont la facture est d’une grande vigueur et qui, parfois, accompagnent ses installations.